Zwingerstraße_Luise_Kämpf

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1919 wurde Luise Kämpf (*1879) als erste Frau in den Bietigheimer Gemeinderat gewählt. Vorausgegangen waren die politischen Umwälzungen nach dem ersten Weltkrieg: Deutschland wurde eine demokratische Republik. 1918 wurde das Frauenwahlrecht eingeführt und Artikel 109 der 1919 verabschiedeten Weimarer Reichsverfassung gestand auch Frauen dieselben staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten zu. Luise Kämpf wurde 1879 in der Zwingerstraße 2 als einziges Kind der Christiane Catharine Rapp geboren. Die Mutter war Näherin und heiratete 1893 den Bietigheimer Flaschnermeister Wilhelm Ziegler. Als Luise Kämpf 1902 den aus Mundelsheim stammenden Dreher Karl Kämpf heiratete, lebte sie weiterhin in der Zwingerstraße. Von den vier gemeinsamen Kindern überlebten die Söhne Karl Albert (*1903) und Hermann Albert (*1908). Die Kämpfs waren sozial und politisch in Bietigheim engagiert: Karl Kämpf war Mitbegründer des Arbeitervereins Gesangsverein „Vorwärts“, Hermann Kämpf beteiligte sich an Aktionen gegen die Nationalsozialisten und Luise Kämpf war SPD Gemeinderätin und auch nach ihrer Amtszeit in der sozialen Fürsorge tätig. Der ältere Sohn Karl Albert war bereits 1923 in die USA ausgewandert. Die Kämpfs entschlossen sich, 1934 nachzukommen. Im Dezember 1937, nur 3 Jahre nach der Ankunft in Amerika, starb Luise Kämpf im Alter von 58 Jahren in Philadelphia an Krebs.

 

1: Luise Kämpf ca. 1934

2: Zwingerstraße 2. Aus den Fenstern schauen die Eltern von Luise Kämpf: Christiane und Wilhelm Ziegler

3: Familie Kämpf im Juni 1934 auf dem Dampfer „New York“

4: Luise Kämpf in New York

5: Haus der Kämpfs in den USA