Nach dem Ende des 2. Weltkriegs war die Einwohnerzahl von Bietigheim stark angestiegen und es fehlte vor allem an Wohnraum. Aber auch Schulräume gab es zu wenig.
Die Fertigstellung der Schulen im Aurain im Mai 1953 schaffte hier zunächst Abhilfe. Auf dem Schulareal im Aurain entstanden die neue Oberschule (Gymnasium) mit einer Turnhalle (Aurainhalle), die Gewerbeschule mit Werkstätten und die Frauenarbeits- und Haushaltungsschule.
Das Gymnasium war bis dahin in der Altstadt, in der „Alten Oberschule“ (Alte Lateinschule, Hauptstraße 63) und im Nachbargebäude, dem ehemaligen Haus des Stadtarztes (Physikat, Hauptstraße 61), untergebracht. Die beiden Häuser waren mehrere Jahrhunderte alt und in schlechtem Zustand. Der Platz für die rund 400 Oberschüler und ihre Lehrer war sehr beengt.
So fiel der Abschied nicht schwer. In einem langen Zug, jeder Schüler mit Büchern, Landkarten und sonstigen Lernmitteln bepackt, marschierten Schüler und Lehrer 1953 in den Aurain zu ihrer neuen Schule.
Unsere Fotos geben Euch einen Einblick in die Alten Schulräume und zeigen den Umzug zur neuen Schule.
Die Alte Oberschule und das Physikat von Süden im Jahr 1950. Kaum zu glauben, dass hier 400 Schüler Platz fanden!
1 Hauptstraße 61 und 63 vom Schulgäßle aus fotografiert von Markus Otto 1976. 1984-86 wurden die Gebäude grundlegend saniert und werden seitdem von der Stadtverwaltung genutzt, u.a. ist hier das Stadtarchiv und ein Trauzimmer untergebracht.
2 Blick in ein Klassenzimmer, aufgenommen 1951 vom Fotografen Otto Kienzle.
3 Das Lehrerzimmer, das gleichzeitig als Konferenzraum, Arbeitsraum und Bibliothek diente, war ganze 14 m2 groß. Das Foto wurde ebenfalls 1951 von Otto Kienzle aufgenommen.
4 Abschied von der Alten Schule
5 Durch das Untere Tor auf dem Weg zur neuen Schule im Aurain
6 Jeder Schüler trägt etwas in die neue Schule. Aufgenommen wurde das Foto vom Fotografen Ernst Richter.