Die Sommerferien sind vorbei und seit dem 15. September hat die Schule wieder begonnen. Seit wann genau Kinder in Bietigheim zur Schule gingen ist unklar. Sehr wahrscheinlich erhielten Kinder Unterricht in einer Kirchenschule. Seit 1479 wird in Bietigheim eine Stiftung erwähnt, die mit Schule und Organistenstelle verknüpft war. Abgehalten wurde der Unterricht in einem Gebäude nahe der Stadtkirche in Bietigheim, das heute nicht mehr steht. Auch in Bissingen bestand schon um 1550 eine Schule, wie aus dem fast lückenlosen Nachweis der Mesner-Schulmeister seit 1553 abzuleiten ist. Solche Schulen bestanden ohne Schulpflicht bis 1649 und vermittelten in halbtätigem Unterricht Lesen und Schreiben sowie die Inhalte des Katechismus. Erstaunlich ist die überraschend hohe Zahl von 70 Lateinschülern im Jahr 1559 in Bietigheim. Die Schule in der Stadt wurde bis um 1575 als eine gemischte lateinische und deutsche Schule geführt. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618 – 48) wurde im Herzogtum Württemberg 1649 die allgemeineSchulpflicht proklamiert, die allerdings nicht streng eingefordert wurde. Heute ist das Stadtarchiv in der alten Lateinschule untergebracht.
1: Frontansicht der Ludwig Heyd Schule in Bissingen aus der Bauakte von 1874
2: Historische Postkarte der Schillerschule in Bissingen
3: Postkarte der Hillerschule, die Einweihung war 1907 in Bietigheim
4: Kinder vor der Hillerschule in Bietigheim
5: Alte Lateinschule




