Um den Weg zur Nachbargemeinde Bissingen abzukürzen, erstellte die Gemeinde Untermberg 1927 einen eisernen Fußgängersteg über die Enz. Als Hauptgrund sah die Gemeinde die Einschulung der Untermberger Schulkinder nach Bissingen. Mit dem Steg konnten die Fußgänger nämlich abseits der Straße auf direktem Weg nach Bissingen laufen. Die Gemeinde erwarb dazu den Steg, der als Fußgängersteg über den Alten Neckar in Untertürkheim diente, von der Stadt Stuttgart für rund 1100 Mark. Der Steg wurde zerlegt und in Untermberg mit Eichenholzdielen und auf zwei Betonpfeilern wieder montiert. Die Bau- und Betonarbeiten verrichtete der Tiefbauunternehmer Heinrich Lepple aus Bietigheim. Die Eisenkonstruktion bearbeiteten Paul Frank, Schmiedemeister in Bissingen und Albert Hausmann, Schlossermeister zu Sachsenheim. Das Projekt kostete damals ca. 10.000 Mark.
Auf der Rückseite des Fotos steht: „Dieser Steg auf unserer Obenhinaus, der vor 3 Jahren gebaut worden ist, was sehr praktisch ist für den Verkehr“. „Obenhinaus“ war die Gemarkung, in der der Steg errichtet wurde. Die diagonalen Verstrebungen wurden 1931 als Geröllfang bei Hochwasser angebracht.
Der Enzsteg zwischen Untermberg und Bissingen, im Hintergrund ist die Ruine Altsachsenheim zu sehen, 1931
