Am 18. Februar 1951 feierte die Gemeinde der Kilianskirche in Bissingen die Glockenweihe drei neuer Glocken. Zuvor wurden der Gemeinde am 30. Januar 1942 zwei Glocken als sogenannte Metallspende des deutschen Volkes, als kriegswichtiges Material abgenommen. Bereits 1917 wurden zwei Glocken von 1899 und 1841 von der Reichsmetallstelle abgeholt und für die Herstellung von Munition eingeschmolzen, nur eine Glocke blieb zurück. Die vorangegangen drei Glocken stammten aus den Jahren 1693 und 1699. Die 1942 abgenommenen Glocken dienten also bereits als Ersatz. 9 Jahre später wurden schließlich von Pfarrer W. Enkelmann in Abstimmung mit dem Kirchengemeinderat und dem Gemeinderat neue Glocken angeschafft. Das bisher 3 Klang-Glocken-Ensemble wurde mit vier Glocken, die auf E'G'A'H' abgestimmt sind, großzügig ersetzt. Bissingen war nämlich seit 1900 um die dreifache Einwohnerzahl gewachsen und benötigte deshalb ein weittragenderes Glockengeläut, um alle Teile des Ortes zu erreichen. Die Gemeinde und ansässige Firmen trugen durch Spenden zur Anschaffung bei und feierten gemeinsam die Glockenweihe. Die „Betglocke“ E‘ wiegt 23 Zentner, die „Friedensglocke“ G‘ 14 Zentner, die „Taufglocke“ A‘ 10 Zentner (Glocke von 1899) und die Gedächtnisglocke H‘ 6 Zentner. Die drei neuen Glocken wurden in der alten Gießerei Kurtz in Stuttgart gegossen und kamen am 10. Februar am Bahnhof in Bietigheim an. Unsere Fotos sind vom Fotografen Otto Kienzle.
1 Ein Wagen bringt die drei Glocken zur Kilianskirche in Bissingen
2 Glockenweihe

