Was bedeuten die Symbole am Nordeingang des Rathauses? Das repräsentative Nordportal wurde 1783 angelegt. Auf das Portal wurde ein Giebelfeld gesetzt, das bildhaft einige Stadtrechte darstellt. Im Zentrum des Giebelfelds sind das Richtschwert und die Waage der Gerechtigkeit zu sehen. Beide symbolisieren die Hochgerichtsbarkeit der Stadt, also das Recht Rechtzusprechen und über Leben und Tod zu entscheiden. Auf dem Giebeldreieck ruhen zwei Füllhörner mit Weintrauben, die für den Weinbau stehen. Auf der Unterseite des Dreiecks ist ein Stab mit zwei Schlangen, der an seinem oberen Ende Flügel hat und mit dem Bietigheimer Wappen, begleitet von der Jahreszahl 1783, belegt ist. Es handelt sich bei dieser Darstellung um den Merkurstab, der das alte Zeichen der Handelsfreiheit ist. 1926 wurde das Nordportal geschlossen und der Eingang auf die Ostseite verlegt. Im Rahmen eines größeren Umbaus und Sanierung wurde 1980 das Nordportal wieder geöffnet und später, 1992, von Steinmetz Melchior aus Freudental restauriert.
1: Zu sehen ist der Merkurstab mit dem Bietigheimer Wappen, das Richtschwert und die Waage der Gerechtigkeit, 1996 StABB
2: Auf dem Giebeldach ruhen die Füllhörner mit Weintrauben und Blumen, 1995 StABB
3: Ab 1926 war der Haupteingang auf der Ostseite, der Traufseite des Rathauses, 1938-1940 Otto Kienzle
4: Das Nordportal ist noch zugemauert, 1976-1980 Pfarrer Mickler



