Als 1934 Renovierungsarbeiten in der Peterskirche vorgenommen wurden, regte das damalige Stadtbauamt in Bietigheim eine archäologische Untersuchung in der Kirche an. Die umfassenden Ausgrabungen wurden vom Landesamt für Denkmalpflege im Frühjahr 1934 auf Kosten der Stadt gemacht. Dabei wurden mehrere Bauperioden festgestellt. Die Kirche steht auf römischen Fundamenten: 16 Stützen, die in einem Kranz (Durchmesser 18,5 m) um einen geschlossenen zylindrischen Kern (Durchmesser 7,7 m) angeordnet waren. Im 9. Jahrhundert wurde die Kirche St. Peter und Paul vom Kloster Weißenburg außerhalb der Stadt gegründet und erstmalig urkundlich erwähnt. Diese alte Kirche bestand aus einem rechteckigen Baukörper, der in den älteren zylindrischen Kernbau eingefügt war. Über die Jahrhunderte wurde die Kirche erweitert. 1473 wurde der heutige Gemeinderaum errichtet, der alle älteren Bauteile umschloss. Die heutige Friedhofskirche war die Pfarrkirche Bietigheims, bis 1496 der Stadtkirche die Pfarrrechte übertragen wurden. Während der Renovierungen kamen unter anderem Bogensteine und Ausmalungen zum Vorschein, einige waren schon 1899 entdeckt worden. Bei den Ausgrabungen wurden außerdem Teilstücke einer Amphora, römische Ziegel, Schüsseln und Waffen gefunden.
1: Besichtigung der Renovierung durch den Innenminister, O. Schick
2: Vor der Renovierung, C. Ballier
3: Blick gegen den Chor, O. Schick
4: Plattenfund am Südeingang, O. Schick



