Der "Kleine Lorcher Klosterhof" in Bissingen

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Vor 50 Jahren, im Februar 1973, verschwand auch der letzte Rest des sogenannten „Kleinen Lorcher Klosterhofs“ in der Bissinger Jahnstraße 40, die damals noch Hauptstraße hieß.

Das Kloster Lorch im Remstal hatte im Mittelalter umfangreiche Besitzungen in Bissingen, die mit der Reformation zum evangelischen Kirchengut und später in Staatsbesitz kamen. Dazu gehörte auch der „Kleine Lorcher Klosterhof“, der Anfang des 20. Jahrhunderts ein großer Bauernhof war und zuletzt von der Familie Blanz bewirtschaftet wurde. Nachdem der Vater 1936 mit dem Pferdefuhrwerk tödlich verunglückte und auch der Sohn, der den Hof weiterführen sollte, im 2.Weltkrieg starb, endete die Bewirtschaftung des Bauernhofs. Ab Mitte der 1960er Jahre wurden nach und nach Gebäudeteile abgebrochen und 1973 verschwand auch der letzte Rest des „Kleinen Lorcher Klosterhofs“ und das große Gelände wurde als Baugebiet „Blanzsche Gärten“ erschlossen und bebaut. Heute stehen dort die Häuser der Kilianstraße.  

 

1: Der Kleine Lorcher Klosterhof in der Bissinger Hauptstr. 40: das große Wohnhaus mit Freitreppe, die Hofeinfahrt mit kunstvollen Steinpfeilern zu beiden Seiten sowie die Stallungen an der Straße. Vermutlich wurde die Hofanlage in dieser Form um 1750 vom Schultheiß und Amtmann Gottlieb Frey erbaut. Das Foto stammt vom Fotografen Otto Kienzle.

2: Innenansicht einer Stube mit Holzvertäfelungen und Stuckdecke, aufgenommen vom Bissinger Apotheker und Ortshistoriker Markus Otto

3: Die große Scheune im Hof 

4: Abbruch des Wohnhauses im September 1965